Mount Everest Expedition
Kurz vor dem Gipfel, wo man noch einen kurzen Felssprung bewältigen muss, bin ich schon sehr müde aber in mir weiß ich …, der Gipfel ist zum Greifen Nahe. Fünf Leute kommen mir entgegen…, ich erkenne sie nicht, denn sie tragen Sauerstoffmasken, sehen aus wie Jagdflugzeugpiloten. Zwei von ihnen haben eine dunklere Gesichtshaut, vermutlich sind es Sherpas. Sie sehen mich an als hätten sie noch nie einen Menschen gesehen, wahrscheinlich weil ich keine Sauerstoffmaske trage. Ich setze meinen Aufstieg fort und komme am Ende des Felssprunges und auf einmal kann ich ihn sehen…, den höchsten Gipfel der Welt. Immer wieder muss ich an meinen Stöcken rasten. Ich bin auf 8.830 Metern und nur noch 80 Meter trennen mich vom Gipfel. Ein paar Leute sind am Gipfel zu erkennen. Der Atmen wird immer schwerer. Schritt für Schritt im Zeitlupentempo erreiche ich dann zusammen mit meinen Expeditions-Gefährten um 9.30 Uhr des 24. Mai 2004 das Dach der Welt. Welch ein Ausblick!
Von hier aus sieht man rundum im 360 Grad Panorama auf die Welt hinab. Wir umarmen uns mit Riesenfreude. Strahlendes Wetter und Windstille belohnen dieses phantastische Moment. Solche Glücksgefühle kann man im Leben nicht so oft empfinden. Ich staune…, mein Blick schweift in die Ferne. Drei weitere Achttausender sind zum Anfassen Nahe. Ein Traum ist für mich in Erfüllung gegangen. Die lange Vorbereitung und die vielen Strapazen haben sich gelohnt. Trotz der Höhe und der dünnen Luft bin ich sehr hell im Kopf, die innerlichen Spannungen und die Konzentration lassen Gott sei Dank nicht nach. Wir knipsen einige Fotos für unsere Familie, Freunde und Sponsoren als Beweis, dass wir es geschafft haben. Der nicht ungefährliche Abstieg steht aber noch bevor. Vorher müssen wir die wissenschaftlichen Messungen vornehmen. Nach zwei einhalb Stunden des Verweilens am Mount Everest beginnen wir den Abstieg...
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