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Bergrettung Catores solidarisch mit Fam. Unterkircher
Um dem Wunsche vieler Bergfreunde nachzukommen, die ihre Solidarität gegenüber der Familie unseres lieben verunglückten Kameraden Karl Unterkircher auch auf diese Weise bekunden möchten, eröffnet die Bergrettung Catores ein Spendenkonto unter dem Kennwort Nanga Parbat .
Bank: Raiffeisenkasse Wolkenstein
Name: Unterkircher Karl
Kontonummer: 000302020076
IBAN: IT 30 Q 08238 58680 000302020076
SWIFT: RZSBIT21055 |
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Karl in Gletscherspalte am Nanga Parbat vermisst
Karl, ein Stern der in unseren Augen leuchtet
"Auf die Berge zu verzichten wäre für Karl ein gößeres Leid gewesen und hätte bedeutet langsamer zu sterben". Diese Worte eines italienischen Unbekannten haben mich sehr betroffen. Vielleicht war sich der Schreiber gar nicht bewußt wir wahr sie sind.
In diesen letzten Jahren sagten immer wieder Leute zu mir: "Wie geht das, immer alleine mit drei Kindern, hast du denn keine Angst um deinen Mann". Ich habe ihn deshalb nie verurteilt (wieso sollten es also die Anderen tun?).
Karl lebte ein etwas anderes Leben, auch deshalb habe ich ihn geliebt, genau wie seinen Mut die eigenen Träume zu leben, seine Willensstärke und die Ruhe die er ausstrahlte.
Mit seinen 38 Jahren hat Karl ein aussergewöhnlich bewegtes und intensives Leben gelebt, ich bin dankbar dafür dass ich mit ihm fast zwölf Jahre Glück und Leid teilen durfte.
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Unser geliebter Karl ruht nun dort oben, in seiner Welt, glücklich und frei.
Ich bin sicher, dass er mich und unsere Kinder von dort oben mit seiner sicheren Hand lenken wird.
Ein großes Dankeschön an Alle, die uns in dieser schweren Zeit so nahestehen.
17:40 Uhr - 22/07/2008 Silke mit Alex, Miriam und Marco
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18:25 Uhr - 24/07/2008 |
Dramatische Hubschrauber-Rettung - "Es geht uns gut"
Sie sind erschöpft und müde, „ansonsten geht es uns aber gut“, so Simon Kehrer und Walter Nones, die sich zurzeit in Gilgit befinden. Dorthin hatte sie der pakistanische Rettungshubschrauber nach der erfolgreichen Bergung gebracht. Dramatische Minuten sind dieser vorausgegangen.
Es war gegen 1.33 Uhr nachts (halb sechs Uhr früh in Pakistan), als Agostino Da Polenza die erste Nachricht aus dem Basislager erreichte. „Der Himmel ist klar, weiter oben scheint die Sonne und es ist beinahe windstill“, teilte ihm Maurizio Gallo mit.
Gute Nachrichten, nachdem in den vergangenen Tagen immer wieder bereits gestartete Rettungsflüge wegen des schlechten Wetters abgebrochen werden mussten.
Die zweite Meldung erhielt Da Polenza ungefähr zwei Stunden später: „Wir haben Walter und Simon gesichtet. In einer Stunde werden sie auf ca. 5700 Meter sein, wo sich ein Plateau befindet, auf dem der Hubschrauber landen kann“.
"Die Hubschrauber haben sich verspätet"
Um fünf Uhr (neun Uhr in Pakistan) war es dann soweit: Kehrer und Nones hatten das Plateau erreicht, alles schien problemlos zu verlaufen. Die Drähte liefen trotzdem heiß: „Die Hubschrauber haben sich verspätet. Es ziehen erneut erste Nebelfelder auf“, so Gallo gegenüber Da Polenza . Besorgt verfolgte dieser den weiteren Verlauf.
"Sie sind in Sicherheit"
Gegen die Mittagszeit erreichte ihn dann die erlösende Nachricht: Kehrer und Nones konnten gerettet werden. Es war Mohammad Ilyas vom pakistanischen Flugrettungsdienst Askari Aviation, der sofort Entwarnung in Richtung Basislager gab, wo Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo schon auf die beiden Alpinisten warteten: „Die Rettungsmission ist abgeschlossen. Simon Kehrer und Walter Nones sind in Sicherheit.“
"Es geht uns gut, es geht uns gut"
„Es geht uns gut, es geht uns gut“, stammelten die beiden Bergsteiger in einer ersten Reaktion immer wieder. „Gestern hat es noch eine kleine Lawine gegeben, aber heute sind wir gut hinuntergekommen“, so Nones, der sich umgehend auch bei Da Polenza über Telefon meldete. „Danke für alles. Ohne Dich würden wir noch immer in der Wand hängen“.
"Was, ich muss zu Hause anrufen?"
Ganz realisiert zu haben scheinen die beiden Bergsteiger die geglückte Bergung aber noch nicht. Als Agostino Da Polenza, der die Rettungsaktion koordinierte, Nones aufforderte „nun daheim anzurufen“, soll dieser mit der Frage „Was, ich muss zu Hause anrufen?“ geantwortet haben.
Während das Rettungsteam mit einem Freudengeheul das Ende des Bergdramas feierte, ermahnte Da Polenza scherzhaft den Geretteten. „Willst Du damit vielleicht bis morgen warten?“.
"Wir haben Karls Namen in einen Eisenteller geritzt"
Der tragische Absturz ihres Bergkameraden Karl Unterkircher dürfte bei Kehrer und Nones wohl noch sehr präsent sein. Ihr erster Gedanke habe ihm gegolten, betonte Mondinelli.
„Wir wollten noch eine kleine Gedenkfeier abhalten. Doch das war nicht mehr möglich. So haben wir gemeinsam Karls Namen in einen Eisenteller geritzt und diesen bei der Gedenktafel von Hermann Buhl in der Nähe des Basislagers zurückgelassen“, erzählte Mondinelli.
Kehrer und Nones sind jetzt der Stadt Gilgit rund 570 Kilometer nördlich von Islamabad. Dort werden sie medizinisch untersucht.
"Sie haben gezeigt, dass sie exzellente Bergsteiger sind"
Die Beiden bleiben mindestens eine Nacht in Gilgit. Anschließend reisen sie in die pakistanische Hauptstadt. Auch der italienische Botschafter in Pakistan soll nach Gilgit geflogen sein.
Extrembergsteiger Reinhold Messner lobte die Leistung der beiden Alpinisten. „Sie haben gezeigt, dass sie exzellente Bergsteiger sind“, sagte der „König der Achttausender“.
Das Schicksal des in eine Eisspalte gestürzten Unterkircher, für den nach pakistanischen Angaben keine Hoffnung mehr besteht, sei „eine große Tragödie. Jetzt ist aber der Augenblick des Glücks und der Komplimente“.
"Keine Kosten für die Staatskasse"
Die Kosten der aufwendigen Rettungsaktion für die italienischen Alpinisten seien von einer Versicherung abgedeckt, erklärte Fabrizio Romano vom Krisenmanagement des Außenministeriums.
„Die Staatskasse hat dies nichts gekostet, weil solche Expeditionen versichert sind und daher auch derartige Rettungsaktionen vorgesehen sind, sollte bei der Expedition etwas schiefgehen.“ Über die Höhe der Kosten wurden keine Angaben gemacht.
(stol.it)
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10:45 Uhr - 24/07/2008 |
Simon Kehrer und Walter Nones sind in Sicherheit
Neun Tage nach Beginn des Dramas am Nanga Parbat sind Simon Kehrer und Walter Nones in Sicherheit.
Auch Walter Nones sei mit einem Hubschrauber geborgen worden, sagte Mohammad Ilyas vom pakistanischen Flugrettungsdienst Askari Aviation der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Bei einem ersten Flug war kurz zuvor bereits Simon Kehrer von rund 6000 Meter Höhe aus zum Basislager gebracht worden. „Die Rettungsmission ist abgeschlossen“, sagte Ilyas. „Beide Bergsteiger sind in Sicherheit.“
Kehrer und Nones seien in einem Hubschrauber auf dem Weg in die Stadt Gilgit rund 570 Kilometer nördlich von Islamabad. Gilgit verfügt über einen Flughafen.
Heute um 7.45 Uhr Ortszeit (3.45 Uhr MESZ) hatten Kehrer und Nones mit dem Abstieg begonnen, nachdem sie gestern wegen des dichten Nebels auf 6600 Meter in ihrem Zelt ausharren mussten.
„Wir haben sie gesehen, sie sind mit den Skiern unterwegs“, meldete Maurizio Gallo am Morgen.
Die beiden Alpinisten haben sich beim heutigen Abstieg von der Hermann-Buhl-Route abgewandt. Sie erreichten ein Plateau, von wo sie dann aus der Luft gerettet wurden.
Die gute Nachricht aus Pakistan hat auch in Südtirol sofort die Runde gemacht. Silke Unterkircher, Ehefrau des verunglückten Extrembergsteigers Karl Unterkircher, zeigte sich laut „Repubblica“ erfreut und erleichtert über die gelungene Rettungsaktion. „Ich bin so froh, dass sie sich nun in Sicherheit befinden. Ich warte auf einen Anruf der Beiden, um zu erfahren, wie Karl verunglückt ist“.
(stol.it)
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8:15 Uhr - 24/07/2008 |
Kehrer und Nones nähern sich der Rettung
Das Wetter scheint Kehrer und Nones am Donnerstag endlich gnädig zu sein: Bereits um 7.45 Uhr Ortszeit (3.45 Uhr MESZ) konnten sie mit dem Abstieg vom Nanga Parbat beginnen. „Wir haben sie gesehen, sie sind mit den Skiern unterwegs“, meldete Maurizio Gallo am Morgen.
Die beiden Alpinisten haben sich von der Hermann-Buhl-Route abgewandt und streben einen direkten Abstieg an. Sie sind mittlerweile auf ca. 6000 Meter abgestiegen, nun nähern sie sich einer Hubschrauberlandefläche. Von dort aus sollen sie über den Luftweg gerettet werden.
„Sie sind schnell unterwegs. Bald befinden sie sich in einer sicheren Zone, dann kann ihnen nichts mehr passieren“, berichtete Gallo.
Mohammad Ilyas vom pakistanischen Hubschrauber-Rettungsdienst Askari Aviation sagte, die Operation könne voraussichtlich gegen 12 Uhr Ortszeit (8 Uhr MESZ) begonnen werden.
Simon Kehrer und Walter Nones sind nun schon seit zehn Tagen am Nanga Parbat unterwegs. Dass sie den Abstieg am Donnerstag endlich schaffen könnten, gilt derzeit als wahrscheinlich: Das gute Wetter soll voraussichtlich den ganzen Tag halten.
(stol.it)
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10:20 Uhr - 23/07/2008 |
"Wir sehen nichts" - Klappt Rettung aus Luft?
Sie sind müde und von den Strapazen gezeichnet: Simon Kehrer und Walter Nones baten am Dienstagabend Agostino Da Polenza, Koordinator der Rettungsaktion, sie mit dem Hubschrauber aus der Luft zu retten. Es gehe ihnen gut, doch seien sie mit ihren Kräften langsam am Ende. Die beiden Extrembergsteiger Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo stehen bereit, die Hubschrauber auch. Alles hängt nun davon ab, ob das Wetter heute mitspielt.
Im Basislager hofft und bangt man zugleich: Momentan sind die Wetterbedingungen relativ gut, teilten Mondinelli und Gallo am frühen Mittwochmorgen Da Polenza mit. Trotzdem: „Walter und Simon sind noch nicht aufgebrochen. Während bei uns im Basislager die Sonne scheint, verdecken oberhalb von 6.000 Meter noch immer Nebelfelder die Sicht.“
„Wir sehen nichts“, erklärte am Morgen Nones . Die Stimme klang dabei etwas belegt, besorgt, so Gallo, der ihn über Satellitentelefon erreicht hatte. Zehn Tage und neun Nächte befinden sich die beiden Bergsteiger bereits in steiler Felswand. Seit zwei Tagen sitzen sie auf 6.600 Meter fest, da die Witterung einen Abstieg über die Hermann-Buhl-Route nicht möglich macht.
Der Plan von Kehrer und Nones sieht vor heute auf rund 6.000 Meter abzusteigen. Dort sollen sie von den pakistanischen Hubschraubern abgeholt werden. Da Polenza zeigt sich optimistisch. „Von diesem Punkt aus ist es machbar“.
Auch Mondinelli hofft, dass es der Hubschrauber schafft abzuheben und für längere Zeit in der Luft zu bleiben. „Das letzte Teilstück der Route ist voller gefährlicher Klüfte und Spalten. Wir müssen es schaffen, sie vorher zu bergen“, so der Extrembergsteiger. Die technische Ausrüstung der Beiden sei dürftig, ihre Kräfte bald am Ende.
„Wir sind einige Meter mit den Skiern abgefahren. Mit dieser Ausrüstung kommen wir aber nur mühsam weiter. Wir müssen aufpassen, dass wir unsere zwei Eisnägel und Eisschrauben nicht verlieren. Es ist schwer, sehr schwer“, erklärte Nones am Dienstag Abend in einem Telefongespräch mit Da Polenza.
Im Basislager ist man seit den frühen Morgenstunden mit den Vorbereitungen beschäftigt. „Der Hubschrauber und wir sind bereit“, so Mondinelli.
(stol.it)
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17:40 Uhr - 22/07/2008 |
Kehrer und Nones: „Rettet uns mit dem Hubschrauber“
Eine Woche nach Beginn des Dramas am Nanga Parbat müssen Simon Kehrer und Walter Nones weiter auf dem Berg ausharren.
Nach einem kurzen Abstieg von 7000 Metern Höhe hätten Kehrer und Nones auf 6600 Metern wegen schlechten Wetters erneut anhalten müssen, sagte der Sprecher der italienischen Botschaft in Pakistan, Sergio Oddo, am Dienstag.
„Heute Nacht werden sie sich dort ausruhen und morgen hoffentlich weiter hinunterkommen.“ Weiter unten würden sie dann mit Hubschraubern gerettet. An welchem Punkt das aber gelingen werde, „ist im Moment schwierig zu sagen“.
Eine vorübergehende Wetteraufhellung am Dienstag hatte die Rettungsmannschaften auf einen baldigen Abstieg der beiden in Not geratenen Bergsteiger hoffen lassen.
Das Wetter verschlechterte sich dann aber wieder. Der Sprecher der pakistanischen Bergsteigervereinigung und Koordinator der Flugrettung, Mohammed Akram, hatte am Dienstag gesagt, Kehrer und Nones hätten darum gebeten, mit dem Hubschrauber gerettet zu werden.
Die Sicht sei aber zu schlecht für einen Start der Hubschrauber gewesen.
(stol.it)
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18:12 Uhr - 21/07/2008 |
Mondinelli: „Möchte nicht in ihrer Haut stecken“
„Der Gletscher ist sehr gefährlich, ich möchte nicht an ihrer Stelle sein“, meint Extrembergsteiger Silvio Gnaro Mondinelli. Er war am frühen Dienstagmorgen, gemeinsam mit zwei Trägern, in Richtung Nanga Parbat-Spitze aufgestiegen, um nach Kehrer und Nones Ausschau zu halten.
Regenfälle und Nebel hatten ihn aber zur Rückkehr ins Basislager gezwungen. Seine beiden Begleiter hätten noch einige Stunden ausgeharrt, erklärte der Alpinist gegenüber montagna.tv. „Ich hoffe, dass wir bald von ihnen hören und Näheres erfahren“, so Mondinelli.
Er hätte mit seinem Fernrohr zwar nicht Kehrer und Nones gesehen, „aber den Gletscher, den die beiden bestreiten müssen. Es wird sehr gefährlich werden“, so Mondinelli.
Nachdem sich das Wetter am Dienstagvormittag wieder verschlechtert hatte sitzen Kehrer und Nones derzeit auf ca. 6000 Metern fest. „Die ganze Buhl-Route ist voller Nebel. Wir müssen stehen bleiben, da wir nichts sehen“.
Diese Nachricht erreichte Agostino Da Polenza, Koordinator der Rettungsaktion, am Dienstag Vormittag. Nones hatte ihn per Satellitentelefon erreicht. Nones und Kehrer sind mittlerweile seit neun Tagen und acht Nächten in der Wand.
Mondinelli: „Würde nicht mit den Skiern fahren“
Zuvor hatten es die beiden Bergsteiger noch geschafft, rund 400 Meter mit ihren Skiern abzufahren. Mondinelli sieht eine Weiterfahrt jedoch problematisch: „Ich würde eher zu Fuß gehen. Wenn man müde ist, wird das Skifahren mit so leichten Skiern gefährlich. Man ist nicht stabil genug“.
Die beiden Bergsteiger wüssten aber sicherlich selbst am besten, was sie sich zumuten können.
„Ich befürchte aber, dass sie müde sind. Ich habe die Wand gesehen, die sie bestiegen haben. Sie ist wirklich schwierig“, so Mondinelli besorgt. Zahlreiche Gletscherspalten und Eisbrüche könnten den Abstieg erschweren.
Im Basislager wartet man nun auf eine Nachricht der beiden pakistanischen Träger – und auf einen Wetterumschwung. Den wünschen sich auch Kehrer und Nones. Erst, sobald sich der Nebel legt, können diese ihren Abstieg ins Basislager fortsetzen.
(stol.it)
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18:12 Uhr - 21/07/2008 |
Bergsteiger: „Die Qual des Gehens ist beim Abstieg nicht geringer“
Die in Not geratenen Bergsteiger Simon Kehrer und Walter Nones wollten am Montag mit dem Abstieg vom Nanga Parbat beginnen, sitzen aber nun in einem Schneesturm fest.
Die beiden Alpinisten, deren Kollege Karl Unterkircher vor sechs Tagen umgekommen war, dürften sich in einer körperlichen Ausnahmesituation befinden.
Der stetige Sauerstoff- und Energiemangel sowie die Dehydration führen zu einem Zustand, in dem man leicht Fehlentscheidungen treffen kann, erläuterte der Bergsteiger Gerhard Rosenits in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA. Deshalb sei „die Qual des Gehens beim Abstieg nicht geringer.“
Rosenits, der vor zwei Jahren den 8.035 Meter hohen Gasherbrum II im pakistanischen Karakorum zusammen mit einer 24-köpfigen Gruppe erklommen hatte, meinte: „Die zwei (Nones und Kehrer, Anm.) werden sicher auch ausgetrocknet sein. Man kann nicht vier Liter am Tag trinken.“
Auf einer derartigen Höhe wird das Wasser durch Schneeschmelzen mit dem Gaskocher gewonnen. Für einen Liter Flüssigkeit benötige man eine Stunde.
Erschwerend hinzu komme, dass das Schneewasser „einfach nicht gut schmeckt“. Im Laufe einer Expedition werde die Dehydration immer stärker, der Körper immer schwächer.
Der Energiemangel führe in Kombination mit dem Sauerstoffmangel dazu, dass man Risiken leichter unterschätzt und leichtfertige Entscheidungen trifft, wie Rosenits aus eigener Erfahrung weiß.
„Vor einigen Jahren bin ich auf einem Siebentausender auf einer Schneebrücke eingebrochen und in eine zwei Meter tiefe Spalte gestürzt. Ich habe mir überhaupt nichts dabei gedacht - zu Hause hätte ich mich zu Tode gefürchtet.“ Am Berg verdränge man einfach das Risiko - ähnlich wie Autofahrer im Straßenverkehr.
Ein weiterer Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg eines Gipfelsturms mitentscheidet, sei die Ausrüstung. „Vor 50 Jahren wären viele Routen einfach nicht machbar gewesen“, so der Sportler.
Aber Equipment und körperliches Training seien nicht alles. Wetter und Akklimatisation spielen eine nicht minder wichtige Rolle. Der erfahrene Bergsteiger wisse: „Der Grat zwischen Erfolg und Katastrophe ist extrem schmal.“
stol.it
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14:42 Uhr - 21/07/2008 |
Nones und Kehrer müssen Abstieg verschieben
Nachdem es über mehrere Stunden hinweg keinen Kontakt zu Simon Kehrer und Walter Nones mehr gab, konnten sich die beiden Bergsteiger am Montag über ihr Satellitentelefon mit dem Basislager am Nanga Parbat in Verbindung setzen.
Kehrer und Nones konnten mit Maurizio Gallo telefonieren, der Teil einer Rettungsmannschaft für die beiden Alpinisten ist. Da das Wetter am Nanga Parbat derzeit schlecht ist, müssen sie mit dem Abstieg noch warten.
Sie sind derzeit am Bazin-Gletscher, zwischen den beiden Silberzacken auf ca. 7000 Meter. Damit sind sie an der Hermann Buhl-Route, die sie angestrebt hatten, um den sicheren Abstieg zu beginnen.
Die Route ist flacher, aber länger als andere Strecken zur 8.125 Meter hohen Spitze des „nackten Berges“ und gilt als relativ sichere Route.
Kehrer und Nones werden also heute in ihrem Zelt übernachten, bis das schlechte Wetter vorüberzieht. Den Abstieg in Richtung Basislager werden sie erst am Dienstag beginnen – wenn das Wetter mitspielt. Derzeit verschlechtern sich die metereologischen Bedingungen jedoch wieder.
Die beiden Bergsteiger dürften aber das Schlimmste hinter sich haben. Beim Gespräch zwischen Nones, Kehrer und Gallo haben die beiden bestätigt, dass sie mit Lebensmitteln versorgt sind.
Erster Kontakt am Sonntag: „Uns geht es gut“
Zwischenzeitlich war die Verbindung zu den beiden Alpinisten abgebrochen. „Das Wetter hat sich schlagartig geändert. Bereits in den Morgenstunden begann es zu regnen und die Sicht ist unzureichend. Sonntag Nacht konnte man noch die Sterne am Himmel sehen“, so Silvio Mondinelli, der mit Gallo sofort nach dem Unglück zum von Italien aus zum Basislager geflogen ist, um Nones und Kehrer zu helfen, am Sonntag.
Ein geplanter Erkundungsflug in den frühen Montag-Morgenstunden musste wegen mangelnder Sicht abgebrochen werden, weshalb Mondinelli und Gallo auch nicht orten konnten, wo sich Kehrer und Nones befinden. Mehrere Versuche, die beiden Bergsteiger über das Satellitentelefon zu erreichen, scheiterten.
Am Sonntag hatte sich Walter Nones über Satellitentelefon bei Augustino Da Polenza, dem Koordinator der Rettungsaktion, gemeldet. "Wir haben die Rakhiot-Wand verlassen. Es geht uns gut.“
Neben dem kurzen Gespräch mit Da Polenza schafften es Kehrer und Nones, auch ihre engsten Familienangehörigen telefonisch zu erreichen.
Sie teilten unter anderem mit, dass sie am Montag gegen sechs Uhr den Abstieg über die Hermann-Buhl-Route in Angriff nehmen wollen. Den Großteil der Route werden sie mit ihren Skiern zurücklegen, so Nones und Kehrer. Dieser Plan muss nun um 24 Stunden verschoben werden.
Der Buhl-Weg ist nach dem Österreicher Hermann Buhl benannt, dem es gelang den Nanga Parbat als Erster zu bezwingen.
Am 3. Juli 1953 erreichte er den Gipfel des Nanga Parbat nach einem 41-stündigen Alleingang.
Kehrer und Nones hatten noch mit Karl Unterkircher festgelegt, den Abstieg über den Buhl-Weg in Angriff zu nehmen. Auf 6.400 Höhenmetern hatten sie zuvor ein Versorgungslager mit Proviant aufgebaut.
stol.it
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09:42 Uhr - 21/07/2008 |
Kehrer und Nones nehmen Abstieg in Angriff
Kehrer und Nones nehmen heute den Abstieg in Angriff: Ein kurzes Telefonat am Sonntag mit dem Koordinator der Rettungsaktion Agostino Da Polenza hatte bei der Rettungsmannschaft rund um Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo sowie bei den Angehörigen zu Hause für Aufatmen gesorgt.
"Wir haben die Rakhiot-Wand verlassen. Es geht uns gut," mit diesen klaren Worten meldete sich der aus dem Trentino strammende Extrembergsteiger Walter Nones über das Satellitentelefon bei Da Polenza am Sonntag.
Bereits am frühen Morgen war es den Beiden gelungen eine SMS an Da Polenza zu schicken. Davor gab es mehrere Versuche über das Satellitentelefon in Kontakt mit dem Basislager zu kommen, doch die Verbindung war zu schwach.
Neben dem kurzen Gespräch mit Da Polenza schafften es Kehrer und Nones auch ihre engsten Familienangehörigen telefonisch zu erreichen.
Über die bekannte Hermann-Buhl-Route wollen die beiden Alpinisten heute absteigen. Den Großteil der Route werden sie mit ihren Skiern zurücklegen. Der Buhl-Weg ist nach dem Österreicher Hermann Buhl benannt, der den Nanga Parbat als Erster bezwingen konnte.
Am 3. Juli 1953 gelang es ihm in einem 41-stündigen Alleingang den Gipfel des Nanga Parbat zu erreichen.
Kehrer und Nones hatten noch mit Karl Unterkircher beschlossen, den Abstieg über den Buhl-Weg in Angriff zu nehmen. Auf 6.400 Höhenmetern hatten sie nämlich zuvor ein Versorgungslager aufgebaut.
„Im Laufe des Montages werden wir wieder Kontakt zu ihnen haben“, so Da Polenza.
Mondinelli und Gallo stehen trotzdem immer noch in Alarmbereitschaft: Sie sind jederzeit bereit einzugreifen. Das Wetter scheint es im Moment aber nicht gut zu meinen: Laut Da Polenza ist das Wetter im Moment sehr schlecht, weshalb der Hubschrauber vorerst auch nicht aufsteigen könnte.
stol.it
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17:02 Uhr - 20/07/2008 |
"Es geht uns gut, wir beginnen morgen mit dem Abstieg"
"Wir haben die Rakhiot-Wand verlassen. Es geht uns gut," mit diesen klaren Worten meldete sich der aus dem Trentino strammende Extrembergsteiger Walter Nones über das Satellitentelefon bei Agostina Da Polenza, der die Rettungsaktion am Nanga Parbat koordiniert.
"Wir werden morgen über die Bhul-Route absteigen," so Nones weiter. Diesen dürften die beiden mit Skiern in Angriff nehmen. Die Konversation zwischen den eingeschlossenen Bergsteigern und dem Basislager soll, nach Angaben des Internet-Dienstes "montagna.tv", kurz und von einigen technischen Ausfällen begleitet gewesen sein. Trotzdem waren die Aussagen der beiden Männer klar und hoffnungsvoll.
Bereits am frühen Morgen gelang es den Beiden eine SMS an Da Polenza zu schicken. Davor gab es mehrere Versuche über das Satellitentelefon in Kontakt mit dem Basislager zu kommen, doch die Verbindung war zu schwach.
Neben dem kurzen Gespräch mit Da Polenza schafften es Kehrer und Nones auch ihre engsten Familienangehörigen zu erreichen.
stol.it
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18:20 Uhr - 19/07/2008 |
Keine Rettung am Nanga Parbat - Operation wird Sonntag fortgesetzt
Simon Kehrer und Walter Nones müssen am Nanga Parbat auf rund 7.000 Meter Höhe eine weitere Nacht in Ungewissheit im Himalaya verbringen. Nach zwei Hubschrauberflügen wurde die Rettungsoperation am Samstagabend erfolglos abgebrochen.
Für Sonntag seien mindestens zwei weitere Flüge geplant, hieß es aus der pakistanischen Armee. Am Samstag war es gelungen, Hilfsmittel in der Nähe der beiden Extrembergsteiger abzuwerfen.
Nach einem ersten gescheiterten Versuch seien Lebensmittel und ein Satellitentelefon in der Nähe der beiden Bergsteiger abgeworfen worden, sagte der Sprecher der italienischen Botschaft in Pakistan, Sergio Oddo. Es sei aber nicht gelungen, Kontakt zu den Männern aufzunehmen.
Agostino Da Polenza, der die Rettungsaktion von Italien aus koordiniert, sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa: „Da im Moment das Satellitentelefon, das wir aus dem Hubschrauber abgeworfen haben, nicht funktioniert, werden wir versuchen, noch einmal Blickkontakt herzustellen.“ Schlechtes Wetter verhinderte am Samstag aber einen geplanten dritten Hubschrauberflug.
Maurizio Gallo, einer der beiden italienischen Alpinisten an Bord der Helikopter, sagte nach Angaben von Ansa: „Sie dort oben mit dem Helikopter zu erreichen, ist unmöglich. Wir müssen ihnen zu verstehen geben, dass sie weitere 400 bis 500 Meter absteigen müssen, um flacheres Gebiet zu erreichen, wo der Hubschrauber im Stillstand fliegen und sie eventuell aufnehmen kann.“
Bei einem ersten Hilfsflug am Samstag war ein Paket mit Lebensmitteln und einem Telefon abgeworfen worden und in eine Felsspalte gefallen. Der Hubschrauber hatte die Männer aber überflogen. Die beiden Südtiroler seien am Leben und hätten der Hubschrauber-Besatzung zugewinkt, sagte der Sprecher des Tourorganisators Hushe Trecks and Tours, Rashid Ahmad. Der Hubschrauber habe jedoch nicht landen können. Auch sei es unmöglich gewesen, Kehrer und Nones an Bord zu hieven. Sie waren bei der Besteigung des Nanga Parbat von schlechtem Wetter überrascht worden. Regen hatte Geröll auf ihren Pfad geschwemmt und so den Rückweg zum Basis-Camp blockiert.
Bereits am Freitag war der erste Bergungsversuch mit Hubschraubern wegen schlechten Wetters im pakistanischen Himalaya-Gebiet abgebrochen worden. Für den dritten Bergsteiger der Gruppe - den Südtiroler Karl Unterkircher, der am Dienstag in eine Felsspalte gestürzt war - bestehe keine Hoffnung mehr, hatte Ahmad am Freitag gesagt.
Die von Unterkircher geleitete Gruppe hatte sich auf den Weg gemacht, den Gipfel über die noch nicht bestiegene Rakhiot-Eiswand zu erklimmen. Der 37-jährige Unterkircher, der in Wolkenstein lebte, hinterlässt seine Frau und drei Kinder. Wegen gescheiterter deutscher Expeditionen mit mehreren Opfern in den 30er Jahren wird der Nanga Parbat auch „Schicksalsberg der Deutschen“ genannt. Auch der Bruder des Extrembergsteigers Reinhold Messner, Günther Messner, starb 1970 am Nanga Parbat.
Der Nanga Parbat ist mit 8125 Metern der neunthöchste Berg der Welt. Sein Name in der Landessprache Urdu bedeutet „Nackter Berg“.
stol.it
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11:02 Uhr - 19/07/2008 |
Neue Hoffnung für Walter Nones und Simon Kehrer
Nach dem zweiten Hubschraubereinsatz am Samstag konnten am Basislager erste Erfolgsmeldungen vermeldet werden. Laut Informationen von „montagna.tv“ gelang es den Piloten der Maschine es näher an die zwei Bergsteiger heranzukommen und ein Satellitentelefon, sowie Lebensmittel und Medikamente in der Nähe von des Lagerplatzes von Kehrer und Nones abzuwerfen.
Damit bestünde berechtigte Hoffnung mit den Männern in Kontakt treten zu können, so Agostino De Polenza, der Koordinator der Rettungsaktion.
Der erste Rettungsversuch des Tages musste abgebrochen werden, weil des dem vollbeladenen Helikopter nicht möglich war Nahe genug an die beiden Extrembergsteiger heranzukommen. Ein abgeworfenes Satellitentelefon landete in für die zwei Männer unerreichbarem Gebiet.
Nach seiner Rückkehr ins Basislager wurde der Helikopter komplett lehrgeräumt und startete den zweiten, wesentlich erfolgreicheren Versuch.
„Die einzige plausible Rettungsmöglichkeit gibt es, wenn Walter und Simon in die Nähe des Gebietes zurück kehren, in dem der Unfall von Karl Unterkircher passiert ist, d. h. auf eine Höhe von 6.500 Meter. Dort dürfte ein Landung des Hubschraubers möglich sein“, so De Polenza laut „montagna.tv“.
Die Rettungsaktion dürfte aber trotzdem zu einem Wettlauf mit der Zeit werden, da für den Beginn der kommenden Woche eine Verschlechterung der Wetterbedingungen erwartet wird.
Die italienischen Extrembergsteiger Gnaro Mondinelli und Simone Moro sind währenddessen im Basislager der Expedition eingetroffen. Sollten die Rettungsaktionen mittels Helikopter nicht den erhofften Erfolg bringen, wollen sie zu Fuß zu den festsitzenden Bergsteigern vordringen.
stol.it
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17:25 Uhr - 18/07/2008 |
Wolken verhindern Einsatz am Nanga Parbat – „Flug war psychologische Unterstützung“
Eine Mannschaft am Basislager am Fuße des Nanga Parbat hat Walter Nones und Simon Kehrer am Donnerstag Abend erneut gesichtet. Die beiden Alpinisten seien dabei beobachtet worden, wie sie auf rund 6.950 Meter ein oranges Zelt aufgeschlagen haben, hieß es seitens der Website „montagna.tv“.
Inzwischen sind die beiden Extrembergsteiger Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo von ihrem ersten Erkundungsflug am Nanga Parbat zurückgekehrt.
Mit dem Hubschrauber des Typs „Ecoreil B3“ des pakistanischen Heeres erreichten sie rund 6.500 Höhenmeter, mussten dann jedoch in das Basislager zurückkehren, da ein dichtes Wolkenfeld den Weiterflug verhinderte.
Kehrer und Nones befinden sich hingegen auf rund 6.950 Meter, wo sie ein Zelt aufgeschlagen haben sollen. „Rund 200 Meter darüber befindet sich der Gipfel des Gletschers Bazin“, teilte Maurizio Gallo mit. Laut der Online-Ausgabe der "Repubblica" befinden sich Nones und Kehrer hingegen auf 6400 Meter.
„Die Beiden haben den Hubschrauber bestimmt gehört“, zeigt sich Agostino Da Polenza, der die Rettungsaktion koordiniert, überzeugt. „Ich bin mir sicher, dass ihnen dieser Flug bereits psychologische Unterstützung war“.
Der Plan sehe vor, dass in unmittelbarer Nähe der beiden Alpinisten vom Hubschrauber aus ein Rucksack mit Lebensmittel und einem Satellitentelefon abgeworfen wird, so Da Polenza.
Mondinelli und Gallo, die sich nun wieder im Basislager befinden, wollen am Samstag gegen 5.30 Uhr erneut starten. „Die Hubschrauber stehen bereit. Es bleibt zu hoffen, dass das Wetter mitspielt“, unterstreicht Da Polenza.
Laut Reinhold Messner sei es völlig normal, dass den Nanga Parbat am Nachmittag Nebel verhüllen. Am frühen Morgen sei das Wetter jedoch immer besser, so der Extrembergsteiger, der sich in ständigem Telefonkontakt mit einer pakistanischen Bergsteigergruppe befindet.
„Mntagna.tv“ zufolge sind die Wetterbedingungen bis Sonntag noch gut. Am Montag sei jedoch mit einer Verschlechterung zu rechnen, die die Rettungsaktion behindern könnte.
Joi/rb Artikel: stol.it
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12:00 Uhr - 18/07/2008 |
„Liebe Freunde, Unterstützer und Fans von Karl…“
…mit diesen Einleitungsworten habe ich Euch in der letzten Zeit SEINE Zwischenberichte zugeschickt. Ich hätte nie daran gedacht die Berichte mit einer Tragödie beenden zu müssen. Meine Gedanken sind konfus, meine Hände zittern beim Schreiben dieser Zeilen, Tränen laufen nur so runter, und immer wieder rufe ich nach KARL…KARL…und mitten in diesen Gedanken läuten andauernd 2 Handys neben mir. Es sind die Mass Media. Ich will die Telefone nicht abschalten, da ich immer wieder hoffe, dass auf dem display die Satelitten Nummer von Karl aufscheint. Ich weiß, dass es nie dazukommen wird, auch weil die Batterien so schwach sind, wenn nicht ganz erloschen.
Diese schreckliche Nachricht von Dienstag früh hat mir das Herz zerrissen. Im Namen von Karl schreibe ich Euch daher zum letzten Mal an. Ich bedanke mich bei Euch für die Mitarbeit, für die Unterstützung, für das Interesse an Karl. Sollte ich irgendwie etwas unterlassen haben oder etwas nicht zu Euren Wünschen gemacht haben, so nehmt bitte meine Entschuldigungen an, ich habe es nicht absichtlich gemacht, ich bin arm an Erfahrung.
Karl und ich hatten vereinbart, dass ich Euch seine Zwischenberichte aus dem Basislager zuschicken würde.
Schade, viel zu schade…viel zu kurz… |
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In seinem letztem 5. Bericht schreibt er mir:
„Hoi Herbert,
dut aposto? (alles in Ordnung). Dantaldut de gra mo de dut cant chel che te fes per me (Vorerst vielen Dank für alles was Du für mich machst). Te mandi mo n report dan pie via (vor dem Weggehen schicke ich Dir einen Bericht). Avrei pea l satellitare (ich habe das Sat. Telefon mit) SMS pudons se aui (per SMS können wir uns hören).
Saluc a duc (Gruß an Alle)
Ciao Karl
Mit “saluc a duc” habe ich etwas wie eine Vorahnung gespürt. Das war nicht die Art von Karl zu schreiben. Bei den anderen Berichten, schloss er immer ab mit „saluc Karl“. Auf seiner website lese ich heute 29.000 Besucher aus aller Welt!!! Unglaublich…armer Karl, er war so froh wenn ich ihm mitteilte, dass wir mittlerweile zwischen 80 und 100 Besucher am Tag zählten.
Ich habe noch eine Bitte an Euch: „damit die Erinnerung an unseren gemeinsamen Freund Karl aufrecht bleibt, zünden wir eine Kerze an und stellen sie ans Fenster“. Leitet diese Nachricht weiter per @mail oder per SMS. Je mehr Kerzen wir anzünden umsomehr sind wir ihm nah!“
Ich umarme ganz besonders Silke, Alex, Miriam und Marco. Sein Juwel, das er so sehr liebte. Ein ganz besonders lieber Gedanke ergeht an seine Mutter Teresa, seinen Vater Erich und seinen Bruder Peter.
Ich wünsche Walter und Simon in diesen Stunden eine starke Ausdauer um weiterzukommen….ich drücken die Daumen….sie mögen die Mission von Karl zu Ende tragen.
Vielleicht sehen wir uns bei einer anderen und besseren Gelegenheit. Ich schließe mit dem Gruß von Karl ab, Inshallah!! (wie Gott will).
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Der genaue Tag des Gedächtnisgottesdienst ist noch nicht geplant. Vorerst wollen wir auf die Rückkehr von Walter und Simon zum Basislager abwarten.
Herbert Mussner (Manager von Karl)
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11:45 Uhr - 18/07/2008 |
Rettungsoperation angelaufen - "Sie sitzen fest"
Drei Tage nach einem Unglück am Nanga Parbat ist am Freitag die Rettungsoperation für Simon Kehrer und Walter Nones angelaufen.
Zwei Eurocopter-Hubschrauber vom Typ „Ecureuil“ seien am Freitagmittag (Ortszeit) vom Luftwaffenstützpunkt Rawalpindi bei Islamabad losgeflogen, sagte ein Sprecher des pakistanischen Tour- Anbieters Hushe Treks and Tours, Rashid Ahmad.
Ziel sei Fairy Meadows, rund eine Stunde Fußmarsch vom Basislager am Nanga Parbat im Himalaya entfernt.
Die Hubschrauber haben die italienischen Bergsteiger Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo an Bord, die bei der Rettungsoperation von pakistanischen Soldaten unterstützt werden.
Ahmad sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, für Karl Unterkircher, der am Dienstag in eine Bergspalte gestürzt war, bestehe keine Hoffnung mehr.
„Nach unseren Informationen ist Karl Unterkircher tot, aber die anderen beiden Bergsteiger sind noch am Leben.“ Die beiden Überlebenden - Simon Kehrer und Walter Nones - säßen auf 7000 Meter Höhe fest.
Die Bergsteiger könnten nicht alleine ins Basislager zurückkehren, „weil Regen und Sturm viele Felsspalten weit geöffnet haben“. Auch in der vergangenen Nacht habe es geregnet, das Wetter habe sich nun aber etwas gebessert.
„Wie ein Lotteriespiel“
Mit einem Hubschrauber des pakistanischen Militärs wollen die Extrembergsteiger Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo die beiden Alpinisten Walter Nones und Simon Kehrer am Nanga Parbat retten bzw. sie unterstützen. Am Donnerstag sind sie nach Pakistan aufgebrochen. Südtirol Online hat mit Marco Vegni, in Bozen stationierter Hubschrauberpilot des italienischen Militärs, über eine Hubschrauber-Rettungsaktion gesprochen, wie sie am Nanga Parbat jetzt durchgeführt werden soll. Vegni ist derzeit im Kosovo im Einsatz.
Südtirol Online: Ist es möglich, mit einem Hubschrauber auf 7.000 Meter oder noch höher zu fliegen?
Marco Vegni: Ja. Hubschrauber sind ja auch schon auf dem Mount Everest gelandet. Auch wir selbst sind bereits mit zwei Militärhubschraubern, die in Bozen stationiert sind, auf den Mount Everest geflogen. Allerdings bedarf es im Vorfeld einer gezielten Vorbereitung und spezieller Hubschrauber-Typen, die in derartige Höhen gesteuert werden können. Der Helicopter des Typs „Lama“ der französischen Firma Aérospatiale ist so ein Hubschrauber.
STOL: Sie sprechen von gezielter Vorbereitung.
Vegni: Zunächst braucht es auf einer gewissen Höhe ein Basislager, wo Treibstoff gelagert wird. Der Hubschrauber kann nicht in einem einzigen Flug einen Berg solcher Höhe erreichen und dann wieder zum Start-Flughafen zurückkehren. Das geht nur schrittweise: Der Hubschrauber startet, fliegt ein Camp an, tankt dort und fliegt dann weiter. Wie gesagt: Möglich ist eine solche Aktion. Man muss aber unterscheiden: Ein Rekordversuch, um zu zeigen, dass ich mit einem Hubschrauber auch den höchsten Berg der Welt erreichen kann, ist eine Sache, eine Rettungsaktion am Berg eine andere. Eine Rettung auf über 7.000 Meter ist sehr schwierig. Wenn das Wetter nicht mitspielt, habe ich als Pilot keine Chance. Normalerweise gehen solchen Unternehmungen mehrere Monate Vorbereitungszeit voraus. Zu sagen: Morgen fliege ich zum Nanga Parbat, ist wie ein Lotteriespiel.
STOL: Wie viele Personen passen in einen „Lama“-Hubschrauber?
Vegni: Fünf, also vier Personen und der Pilot. Aber Achtung: Bei einer solchen Höhe schafft es auch ein Hubschrauber dieser Art niemals mit fünf Personen an Bord. Je weniger Gewicht an Bord ist, desto besser.
STOL: Die Rettungsaktion für Nones und Kehrer ist in großer Hast organisiert worden. Wie groß sind die Chancen, den beiden Alpinisten zumindest Lebensmittel bzw. ein Satellitentelefon zukommen zu lassen, wie hoch jene einer erfolgreichen Rettung?
Vegni: In Gebieten wie in Pakistan ist vieles eine Frage des Geldes. Wenn die finanziellen Mittel stimmen, dann wird oft auch Unmögliches möglich. Eine solche Aktion dürfte einiges kosten. Ich glaube die Chance, dass eine solche Aktion erfolgreich durchgeführt werden kann, liegt bei 10 bis 15 Prozent.
Interview: Rupert Bertagnolli
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21:25 Uhr - 17/07/2008 |
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Am frühen Donnerstag Nachmittag sind die beiden Extrembergsteiger Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo nach Pakistan geflogen. Sofort nach ihrer Ankunft wollen sie zum Basislager am Nanga Parbat fliegen, um von dort aus die Hilfe für Simon Kehrer und Walter Nones zu planen. Wie diese Hilfe aussehen wird, ist noch unklar.
„Uns wird aus der ganzen Welt Hilfe angeboten“, betonte Agostino Da Polenza, Koordinator der Rettungsaktion, gegenüber der Website „montagna.tv“.
So sollen auch die erfahrenen Bergsteiger Simone Moro und Marco Confortola, die sich bereits vor Ort in Karakorum befinden, ihre Unterstützung und Teilnahme an der Rettungsaktion zugesagt haben.
Für Da Polenza ist es „beruhigend zu wissen, dass ein solch erfahrener Extrembergsteiger wie Mondinelli die Aktion anführt. Er ist erst vor kurzem vom Mount Everest zurückkehrt und noch akklimatisiert. Er kann in jedem Moment am Berg helfen“.
Neben der großen Trauer um den abgestürzten Bergsteiger-Freund Karl Unterkircher, hoffe man nun zumindest Kehrer und Nones gesund nach Hause zurückzubringen.
„Im Moment sind wir optimistisch. Den Beiden ist es gelungen, die zu Beginn der Expedition geplante Route fortzusetzen. Hoffentlich kommen sie schnell voran. Wenn alles gut geht, erreichen sie in den kommenden Tagen den Sattel am Bazin auf 7.200 Meter. Wenn sie dort sind, werden wir über das weitere Vorgehen entscheiden“, so Da Polenza. Glücklicherweise sei das Wetter momentan gut.
Mondinelli sei bereit, Nones und Kehrer bei deren Abstieg entgegenzuklettern. „Er ist die Höhenlage gewohnt und findet sich zurecht“.
Simone Moro, der sich im Basislager nahe des Batura II befindet und Marco Confortola, der zurzeit im Basislager nahe des K2 weilt, haben ihre Unterstützung an einer komplizierteren Bergungs-Aktion zugesagt.
„Wir hoffen jedoch alle, dass es Nones und Kehrer gelingt, selbst den Abstieg zu schaffen. Es geht ihnen, unseres Wissens gut. Und ich bin überzeugt, dass die Sache ein gutes Ende finden wird“, gibt sich La Polenza im Gespräch mit „montagna.tv“ optimistisch.
Kehrer und Nones gesichtet - "Ihnen fehlen noch 500 Meter"
Walter Nones und Simon Kehrer sind am Donnerstag in der „Rakhiot“-Wand am 8.125 Meter hohen Nanga Parbat gesehen worden. Seit dem frühen Mittwoch Morgen besteht kein telefonischer Kontakt mehr zu ihnen.
Nachdem am Mittwoch alle Expeditionen am Nanga Parbat über den Sturz von Karl Unterkircher in die Gletscherspalte informiert worden sind, wurden die beiden Bergsteiger am Donnerstag von Pakistanern vom Basislager aus gesehen. Nones und Kehrer befinden sich auf einer Höhe von ca. 6800 Meter.
Laut Agostino da Polenza, der einer Sofort-Rettungsaktion für Kehrer und Nones organisiert, fehlen den beiden Bergsteigern noch 500 Meter, um sich in Sicherheit zu bringen. Er sei zuversichtlich, dass das gelinge.
Wenn die Besteigung der „Rakhiot“-Wand planmäßig verläuft, dürften die beiden Alpinisten am Freitag Nachmittag oder Abend eine sichere Zone erreicht haben.
Dort wollen die beiden Extrem-Bergsteiger Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo ihnen mit Hubschraubern der pakistanischen Armee zu Hilfe eilen. Ob die Hubschrauber allerdings über 7000 Meter Höhe fliegen können, ist ungewiss.
Laut der Online-Ausgabe der "Repubblica" wollen Mondinelli und Gallo bis auf 7200 Meter fliegen, um Kehrer und Nones mit Nahrungsmitteln und mit einem Satellitentelefon zu versorgen.
Walter Nones und Simon Kehrer haben nach dem Absturz Unterkirchers am Mittwoch die Expedition fortgesetzt, da die Rückkehr ins Tal über den selben Weg unmöglich war.
Rettungsaktion gestartet
Die Sofort-Rettungsaktion für Kehrer und Nones ist am Mittwoch ins Leben gerufen worden und am Donnerstag angelaufen. Silvio Mondinelli und Maurizio Gallo sind nach Pakistan abgereist, um die Kameraden von Karl Unterkircher zu unterstützen.
Von Pakistan aus wollen Mondinelli und Gallo mit einem Hubschrauber des pakistanischen Heeres Nones und Kehres retten. „Wir wollen dort sein, um Unterstützung zu geben“, sagte Agostino Da Polenza, Präsident des Komitees „EvK2CNR“, das wissenschaftliche Studien im Karakorum-Gebiet finanziert.
Silvio Mondinelli ist einer jener sechs Extrembergsteiger, die in ihrer Karriere alle 14 Achttausender ohne Sauerstoff bezwungen haben.
Er hat sich in den vergangenen Jahren an mehreren Rettungsexpeditionen beteiligt. |
Artikel: stol.it |
18:25 Uhr - 16/07/2008 |
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"Uns geht es gut, aber wir können nicht zurück"
“Uns geht es gut, aber wir können nicht zurückkehren, von wo wir gestartet sind. Das wäre zu gefährlich. Wir sind auf ca. 6400 Meer und müssen weiter nach oben, um dann aus der Wand zu steigen”. Mit diesen Worten hat der Trientner Walter Nones, einer der drei Bergsteiger der Expedition von Karl Unterkircher auf den Nanga Parbat, laut der Website „montagna.tv“ seiner Frau gegenüber die Lage, in der er sich zusammen mit Simon Kehrer befindet, zusammengefasst.
“Wir müssen eine Höhe von ca. 7000 Meter erreichen, um dann den sichersten und schnellsten Weg hinunter zu finden“, berichtete Nones im Telefonat mit seiner Frau weiter.
Nones benutzte dabei ein Satellitentelefon, das Karl Unterkircher bei sich trug, und das die beiden Bergsteiger nach mehreren vergeblichen Versuchen, den Verunglückten zu bergen, unter großen Schwierigkeiten an sich nehmen konnten.
Da die Batterie des Telefons jedoch nur mehr sehr schwach war, fiel das Gespräch sehr kurz aus. Nones und Kehrer sind jetzt nicht mehr erreichbar.
Beide brauchen noch mindestens drei Tage, um den Berg zu besteigen und dann das Basislager zu erreichen. Dabei dürften die beiden Alpinisten selbst in großer Gefahr sein. Karl Unterkircher war als Expeditionsleiter der erfahrenste der drei Bergsteiger.
Laut ersten Informationen soll Unterkircher plötzlich auf einem Schneebrett abgerutscht und auf einer Höhe von ca. 6000 Metern in eine Gletscherspalte gestürzt sein. Nones und Kehrer haben mehrere Stunden lang versucht, dem Verunglückten in der steilen Wand zu helfen, leider vergeblich.
Weitere Informationen zum Unglück wird es wohl erst wieder geben, wenn Walter Nones und Simon Kehrer im Basislager zurück sind.
Rettungsaktion für Nones und Kehrer
Laut der Tageszeitung „Repubblica“ haben Agostino Da Polenza, ein Freund von Karl Unterkircher und Expeditionsleiter der K2-Tour von Unterkircher und Kammerlander, sowie Extrembergsteiger Silvio Mondinelli eine Rettungsaktion für Walter Nones und Simon Kehrer gestartet, nachdem sie vom tragischen Absturz des Grödners erfahren haben.
„Wir wissen, dass sich zurzeit noch weitere Bergsteiger am Nanga Parbat befinden. Das Beste wäre es, wenn sich Kehrer und Nones ihnen anschließen könnten“, betonten Da Polenza und Mondinelli gegenüber der Zeitung.
Die beiden beraten derzeit darüber, ob zwei erfahrene Bergsteiger in das Himalaya-Gebirge geschickt werden sollen, um den beiden Alpinisten beim Abstieg bzw. der Abfahrt vom Nanga Parbat behilflich zu sein. Auch über eine Hubschrauber-Rettungsaktion werde diskutiert.
„Leider können wir für Karl Unterkircher im Moment überhaupt nichts tun. Es ist uns unmöglich den Punkt zu erreichen, wo er abgestürzt ist“, so Da Polenza. Für Reinhold Messner, der ebenfalls von der „Repubblica“ zitiert wird, war Unterkircher der „neue Stern am Bergsteiger-Himmel“.
In einem Interview mit dem TV-Sender „Sky“ hat Silke Unterkircher, die Frau von Karl Unterkircher, Nones und Kehrer verteidigt. „Sie haben sicher alles getan, um ihn zu retten. Leider gibt es, soviel ich weiß, kaum noch Hoffnung.“ Silke Unterkircher und Karl Unterkircher haben drei Kinder.
Artikel: stol.it
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13:17 Uhr - 16/07/2008 |
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„Aber der Ruf des Himalaya ist größer...“, schrieb Karl Unterkircher noch zu Jahresbeginn auf seinem Web-Blog. Der Wolkensteiner folgte diesem Ruf Anfang Juni gemeinsam mit Simon Kehrer und Walter Nones, um über die bislang unbestiegene „Rakhiot“-Eiswand den Nanga Parbat (8.125 Meter) zu besteigen. Die „Teufelswand“, wie er sie nannte, sollte ihm am Dienstag zum Verhängnis werden: Unterkircher stürzte in eine Gletscherspalte. Er gilt seither als vermisst. Die Hoffnungen, dass der 38-Jährige gerettet werden kann, sind gleich null. Es war Herbert Mussner, Unterkirchers Manager, der am Mittwoch Morgen als erster vom tragischen Absturz erfuhr. Simon Kehrer hatte ihn gegen 6 Uhr via Satelliten-Telefon verständigt. „Gestern ist Karl Unterkircher auf ca. 6.000 Meter Höhe in eine Gletscherspalte gestürzt. Seine beiden Kameraden konnten ihn in der steilen Wand nicht bergen. Zudem war Karl von viel Schnee bedeckt“, erklärte Mussner gegenüber Südtirol Online. Die beiden Bergsteigerfreunde von Unterkircher waren also gezwungen, Unterkircher zurückzulassen und ihren Weg in Richtung Gipfel fortzusetzen. Sie werden vermutlich wie geplant, mit ihren Skiern vom Berg herunterfahren. Rettungsmannschaften am Nanga Parbat gibt es nicht. Hubschrauber kommen wegen der dünnen Luft auf 6.000 Meter Höhe nicht in Frage. Zudem ist die Wand für eine Rettung aus der Luft zu steil. Vor wenigen Tagen noch hatte Unterkircher in seinem Online-Tagebuch vermerkt (siehe Artikel rechts), dass er sich vor dem Berg etwas fürchte. „Es ist der 13. Juli, ich liege in meinem Zelt und versuche ein Buch zu lesen. Aber ich kann mich nicht konzentrieren denn wie besessen haftet der Gedanke an diese Wand, diese Rakhiot-Wand. Diese verwunschene, zerklüftete Eiswand mit den vielen Gletscherspalten. Sie liegt genau in der Mitte und hindert unseren Aufstieg. In meinem Verantwortungsbewusstsein empfinde ich so etwas wie Furcht, ich denke oft an zu Hause, an meine Lieben. Das Beste, um sicher zu gehen und Unvorhergesehenes zu verhindern, wäre natürlich vom diesem Projekt auszusteigen.“ Aber nicht für den Ausstieg, sondern für den Aufstieg entschieden sich die drei Bergsteigerfreunde am Montag. Nur einen Tag später kam es zum tragischen Absturz. Unterkircher hatte 2004 in einer einzigen Saison den Mount Everest und den K2 bestiegen. Gemeinsam mit Hans Kammerlander bezwang der Grödner 2007 den 7.350 Meter hohen Jasemba. Etwas, was niemandem zuvor je gelungen war. Der Nanga Parbat gilt als besonders schwer zu bezwingender Berg. Schon im Jahr 1970 war Günther Messner, der Bruder Reinhold Messners, dort tödlich verunglückt. Hans Kammerlander beschrieb Karl Unterkircher am Mittwoch als „umsichtigen und vorsichtigen Profi-Bergsteiger“. Null-Risiko gebe es am Berg nicht, „vor allem nicht am Nanga Parbat“, betonte Kammerlander. Seine Gedanken seien nun bei Unterkircher, aber auch bei Kehrer und Nones.
Letzter Bericht vom 13.07.2008 aus dem Basislager >>
Artikel: stol.it
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